Dienstag, 14. August 2012

Pleiten, Pech und Pannen - Part II

Jaa, es gibt uns noch... zwar ist in den letzten beiden Wochen richtig viel passiert, aber uns war irgendwie nicht nach bloggen, da wir mit dem Kopf woanders waren. Seit dem 02. August ist unser Kater Neo spurlos verschwunden (Spekulationen, dass er als Namensgeber zur Eröffnung des neuen FH Musterhauses nach Hannover gereist ist, oder dass Neo in der Matrix ist, stellten sich als falsch heraus). Wir vermissen ihn sehr und die Ungewissheit, ob ihm was passiert ist oder ob er noch einmal auftaucht, nagt ziemlich an uns. Wir können nur weiter hoffen, dass er bis zum Umzug Ende Oktober wieder auftaucht, sonst muss sein Schwesterchen alleine ins Miez-Haus einziehen.

Stand 08.08.12
In unserem Haus trocknet nun seit 2 Wochen der Estrich vor sich hin. Besonders gut klappt dies dank Süd-Westausrichtung im Wintergarten, am schwersten tut sich der kleine HWR, der keine Fußbodenheizung hat. In den übrigen Räumen konnte man anhand der Farbe des Estrichs genau erkennen, wo die Schlangen der FBH herlaufen. Das Wetter spielt uns momentan gut in die Karten, es trocknet schnell und es ist auch trotz der hohen Temperaturen kaum Feuchtigkeit im Haus (wir lüften nach Anleitung: mehrfach am Tag für 20min Stoßlüften und zwei gegenüberliegende Fenster pro Etage auf Kipp). Bis jetzt waren die Fenster nur am ersten Tag ein wenig beschlagen, aber das war nicht der Rede wert. Wir hoffen drauf, dass die Stromrechnung für das Trockenprogramm der LWZ einigermaßen erträglich ausfällt, wir sind jetzt in der Phase, in der das Programm langsam wieder runterfährt. Der Rekordverbrauch lag bei 175 kw/h innerhalb von 24 Stunden, da freut sich das RWE....

Unser Kellerfenster hat auch endlich den geplanten Platz eingenommen. Natürlich nicht, ohne noch einmal für 200 Puls bei der Bauherrin zu sorgen. Unser Bauleiter fragte nach seinem Urlaub, ob dies schon eingebaut sei, was wir aber nur verneinen konnten. Er organisierte daraufhin alles und hat anschließend fleißig gemessen und gerechnet und die neue Position des Fensters an der Außenwand angemalt (Malen nach Zahlen für Fortgeschrittene... ;-p) Vergangenen Dienstag, während der Bauleiter und die Bauherrin diverse kleine Reklamationen im Haus durchsprachen, kam Morgens früh eine Spezialfirma aus der Umgebung, um den neuen Ausschnitt in den Beton zu fräsen. Die Herren wirkten ein wenig genervt, da das Herausschneiden offenbar "mal eben" vor einem anderen Kundentermin gemacht werden sollte (Hallo?!? WIR sind auch Kunden!!).  Der "gute Eindruck" sollte sich schnell mit der ersten Frage des Bauleiters bestätigen:

"Braucht ihr viel Wasser? Da steht eine Heizungsanlage in dem Raum!"
Monteur: "Ja DANN, können wir das Ganze hier direkt abbrechen und wir fahren zum nächsten Kunden. Und dann gibt das hier auch nix mehr, weil ich am Donnerstag nach Russland fliege und dann haben wir Betriebsferien!"
Bauleiter: "Nix da! Das schauen wir uns erst mal unten im Keller an!" Gesagt, getan -> Polonaise in den Keller.
Monteur: "Hm, müsste gehen. Aber wir brauchen Starkstrom mit 32 Ampere! Ach, das ist ja ne Steckdose!"
Jule: "Die ist noch nicht angeschlossen. 32 Ampere haben wir nicht!"
Monteur: "Das hab ich aber gesagt!"
Jule: "Da weiß ich aber nix von!"
Bauleiter: "Ich auch nicht, ich rufe jetzt Partnebau an!"
Monteur: "Ja DANN, können wir das Ganze hier direkt abbrechen."
Bauleiter: "Mooooooment... wo ist der Baustromzähler?!"
Jule: "Seit 2 Wochen weg?! Wir haben ja Strom im Haus! Der Keller wird später separat gemacht!"
Bauleiter: "Haben wir nen Elektriker greifbar?!"
Unser örtlicher Elektriker konnte zum Glück direkt vorbeikommen und hat einen Baustromkasten an unseren Sicherungskasten angeschlossen. Da man nun mal nicht davon ausgehen kann, dass standardmäßig 32 Ampere-Steckdosen in jedem Haushalt vorhanden sind, wird der Elektriker die Rechnung auch direkt an Fingerhaus weiterleiten. Gehört ja alles zum Gewerk "Kellerfenster RICHTIG platzieren". Am Ende des Tages hatten wir eine große Fensteröffnung in der Wand und die ausgeschittenen Betonteile davor liegen. Eine Baustelle aufgeräumt zu hinterlassen wird scheinbar bei manchen Handwerkern überbewertet... Am Mittwoch meldete sich dann ein Monteur von Partnerbau, dass er donnerstags wieder beimauern wollte. Wir trafen uns morgens an der Baustelle und leider hatte er schon das erste Problem festgestellt. Beim Anzeichnen war man von einer Fensterbreite von 92cm ausgegangen und danach wurde auch die neue Position des Kellerfensters festgelegt. Man hatte aber nicht berücksichtigt, dass auch noch 2cm Dämmung in die Öffnung eingebaut werden sollten. Nach Rücksprache mit dem Bauleiter sollte der Monteur die Dämmung einfach weglassen, da von außen noch Dämmung auf die Wand kommt und der Rahmen auch ausgeschäumt wird. Wir hoffen jetzt einfach mal, dass das so im Sinne des Erfinders ist... Gegen Mittag war der Monteur schon fertig und hat nicht nur alles erklärt, was er gemacht hat, sondern auch wirklich sehr ordentlich und sauber gearbeitet und sogar die Betonstücke, die die andere Firma "vergessen" hatte, entsorgt. Ein großes Lob auch an dieser Stelle an Partnerbau: der gute Mann (wir wissen leider den Namen nicht) war bisher mit Abstand der netteste Handwerker, der auf dem Bau war. 
Die Vorbereitungen für den Einbau waren also nun getroffen, jetzt warteten wir auf die Rückinfo vom Bauleiter, wann das Fenster wieder eingebaut werden sollte. Freitags nachmittags war Jule dann das Warten leid und rief ihn an:
"Die waren heute Morgen schon da und haben das eingebaut. Auch die Terrassenabdichtung haben die gemacht, weil nächste Woche die Verputzer kommen!"  
" Ich wusste ja gar nichts von dem Termin!"
"Das war spontan, die haben mich auch erst um elf Uhr angerufen, als die da waren!" 
(Spätestens dann hätte man ja eigentlich mal den Bauherren Bescheid sagen können, finden wir). Als wir abends zum Haus kamen, waren wir mit der Arbeit am Kellerfenster zufrieden, auf der Terrasse traf uns aber bald der Schlag: 

 
Dort sollte ja nachträglich die vergessene Abdichtung angebracht werden, damit wir eine durchgängige L-förmige Stufe unter der Terrassentür und der WiGa-Tür anbringen können. (*Ironiemodus on*) Man könnte meinen, Fingerhaus hätte die neuen Azubis aus dem ersten Lehrjahr zum Praxis sammeln geschickt, denn das hätte jedes Kindergartenkind mit einem Prittstift besser hinbekommen (*Ironiemodus off*). Die Abdichtung war ziemlich gestückelt, aber der geplante Bereich war verklebt und hoffentlich auch dicht. Allerdings schien das Team die eigene Werksnorm nicht richtig gelesen zu haben, denn die geplante Stufe muss 2cm unter der Fensterbank der Terrassentür beginnen. Wenn man die Stufe in der Höhe nun bis unter den WiGa ziehen würde, würde die Abdichtung 6cm über der Stufe herausschauen. Da die Abdichtung auf den Rahmen des Wintergartens geklebt wurde und uns bisher noch niemand sagen kann, ob man diese spurlos wieder ablösen kann, warten wir nach dem heutigen Besuch unseres Bauleiters nun auf eine abschließende Info dazu, wie es hier jetzt weitergeht.

Um die Abdichtung am Rahmen zu befestigen, hatte man zuvor auch die Fensterbank gekürzt und das schon mal eingeputzte Abschlussstück samt Putzresten wieder aufgesetzt. Die gingen aber laut Bauleiter, genau wie der Bauschaum auf dem Fensterrahmen und den Bleistiftspuren auf der Fensterbank, problemlos wieder ab... (OK! ABER: Warum hat man es dann nicht direkt gemacht?) Auch das darunterliegende Erdkabel, hat eine ordentliche Portion Folienkleber abbekommen. Beim Abmachen der Fensterbank hat man dann auch an zwei Stellen den Rahmen zerkratzt und auch die Fensterbank der Terrassentür hat auf einmal Kratzer und Macken, die vorher nicht da waren. Natürlich sind diese Dinge "Kleinigkeiten", die wir auch nicht unnötig hochspielen wollen, aber es waren viele Kleinigkeiten an einem Tag, die nicht nötig gewesen wären, wenn man ein wenig aufgepasst hätte. Wir müssen leider sagen, dass wir über die Arbeit am Freitag ziemlich verärgert und enttäuscht sind und unserem Bauleiter klare Anweisung gegeben haben, dass wir keine KuDI- oder Handwerkerteams mehr im Haus haben wollen, ohne dass vorher der Termin abgestimmt wurde. Er war heute da und hat sich alles live angesehen. Froh schien er nicht zu sein, wie das gelaufen ist... verständlicherweise, er ist ja derjenige, der sich die Packung erst einmal abholen darf.
Dies ist leider der erste -und hoffentlich auch einzige- Post, der in Richtung "Meckerecke" geht, das tun wir nicht gerne, aber in diesem Blog sollen sowohl die guten als auch die schlechten Dinge subjektiv (und manchmal auch ein wenig emotional ;-D) beschrieben werden und dazu muss man auch schon mal schimpfen. Bisher konnten wir ja wirklich nur Gutes berichten aber die Aktion vom Freitag ist es nicht ganz das, was wir unter dem Fingerhaus Qualitätsbegriff verstehen und hinterlässt einen blöden Beigeschmack. Wir haben inzwischen für vieles Verständnis gezeigt und auch Geduld gezeigt, auch für Aussagen, die sich später als schlichtweg falsch herausstellten ("Das Kellerfenster versetzen ist wegen der Statik zu aufwändig, man weiß erst, wo die Eisen sind, wenn die Wand auf ist!" Wie durch Zauberhand konnte man auf einmal doch die Position der Eisen aus den Plänen lesen). Wir haben auch Verständnis dafür, dass man Freitags gerne früh in den Feierabend will und sich beeilt, allerdings nicht dafür, dass geschludert wird und unvorsichtig mit Hausteilen umgeht und hinterher deutliche Arbeitsspuren sichtbar bleiben. Dafür ist so ein Projekt "Haus" einfach zu teuer. Klar, kann man vieles austauschen, aber es kostet einen immer Diskussionen mit dem Bauleiter und es ist ein unnötiger Verschleiß von Teilen. Die Terrassenabdichtung hat uns schon ganz schön Nerven  gekostet... :-(

Heute rückten endlich die Verputzer an und werden unser Medley hoffentlich bis Ende der Woche in ein hübsches hellgraues Kleid packen. Darüber freuen wir uns. Bei unserem Termin heute, hatte der Bauleiter auch bemerkt, dass die Lichtschächte am Keller nicht richtig angebracht sind. Unser Tiefbauer hatte sie direkt auf den Beton und nicht auf die Dämmung gesetzt, hier könnte es nun zu Problemen mit Kondenswasser durch die Kältebrücke kommen und auch der Sockelputz kann nicht vernünftig angebracht werden. Die Schächte müssen nun noch diese Woche mit dem Minibagger freigelegt werden und auf die Dämmung gesetzt werden. Gut, dass unser Bauleiter das noch gesehen hat (wir fragen uns aber auch, warum das unserem Kellerbauleiter nicht aufgefallen ist. Den haben wir nach dem Baustellengespräch nie wieder gesehen. Es war zwar nicht sein Gewerk -und auch der Mitarbeiter vom Tiefbauer hätte es besser wissen müssen- aber er hätte sich vielleicht mal vorm Zuschütten alles ansehen können. Auch hier gilt wieder: das ist unsere persönlich Meinung und häufigere Anwesenheit auf dem Bau hätte sich bezahlt gemacht.). Wir hoffen, dass unser Tiefbauer das diese Woche noch hinbekommt, sonst müssen wir darauf hoffen, dass die Verputzer sich viiiieeel Zeit mit dem Sockelputz lassen und den ein wenig später machen können. Hmpf.

In der Zwischenzeit haben wir auch Laminatböden und Türen in die engere Auswahl genommen und vergleichen gerade die Angebote. Fotos dazu folgen. Der Treppenbauer hat Aufmaß genommen und er war begeistert, wie genau die Maße mit den Grundrissen übereinstimmen. Unser neues Garagentor kommt erst in fünf Wochen, bis dahin wurde das Alte eingebaut. Schon sieht das Haus wieder ein Stückchen fertiger aus... :-)


3 Kommentare:

  1. Hoffentlich kommt der Kater zurück! Ansonsten waren das ja spaßige Wochen für Euch. Nicht unterkriegen lassen, in einem Jahr arbeitet Ihr genauso viel... aber an anderen Baustellen!

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  2. Ja, wenn es ja einmal läuft... ;-)
    Es sind zwar "Kleinigkeiten" im Vergleich zu dem, was bei anderen passiert ist, aber es ist trotzdem nervig, wenn so viele Dinge Schlag auf Schlag passieren. Das Verputzen scheint aber zu klappen, werde am WE mal Bilder machen und einstellel.
    Die Miez ist noch nicht wieder da, werden jetzt nochmal eine Nachtwanderung machen, da wir einen Hinweis bekommen haben. Vielleicht bringt es ja was. :-(

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  3. "einstellel" .... hmm, njooo... "einstellen" sollte das heißen

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